15. Februar 2018

Polizeiliche Kriminalstatistik Hessen 2017

Straftaten in Hessen gesunken; kein Grund zur Entwarnung !

Die DPolG Hessen zeigt sich erfreut, dass die Arbeit der Polizeibeamten/innen sich in den gesunkenen Kriminalitätszahlen widerspiegelt.

So wenig Straftaten wie seit langem nicht mehr und eine historisch hohe Aufklärungsquote (AQ) sind Ausfluss aus der motivierten und engagierten Tätigkeit von über 14 000 Polizisten/innen in Hessen.

Leider folgt die Aufklärungsquote (AQ) im Bereich Wohnungseinbruchsdiebstahl (WED) mit unter 21 % nicht dem Trend der historisch hohen AQ, sondern ist im Vergleich zum Vorjahr sogar gesunken.
D.h. obwohl es weniger Einbrüche gibt, wird dennoch nicht mal jede 4 Tat aufgeklärt.

Gerade bei einem für die Opfer so belastendem Delikt, wie dem Einbruch in die eigenen Vierwände, ist das ein nicht hinnehmbarer Zustand.
Daran hat auch die mit hohen Kosten verbundene Einführung der Prognosesoftware KLB- operativ nichts geändert.

Ebenso hat sich die Gewaltbelastung auf den Straßen erhöht, Rohheitsdelikte wie Körperverletzung und ähnliche sind um 9 % gestiegen.
Davon sind die Polizeibeamten/innen besonders betroffen, auch hier gab es einen Anstieg von 44 Fällen im Vergleich zum letzten Jahr.

Dies zeigt, dass die Maßnahmen der Landesregierung aus CDU und Bündnis 90/GRÜNEN zum Schutz ihrer Polizisten/innen nicht ausreichend sind und keine Wirkung haben.

Allein eine Strafverschärfung scheint aus Sicht der DPolG Hessen nicht ausreichend zu sein. Die Vorfälle bei der Eröffnung der Europäischen Zentralbank in Frankfurt am Main sowie die G 20 Krawalle in Hamburg und die tägliche Gewalt und Respektlosigkeit, die die Beamten/innen im Dienst erleben, zeigt den erhöhten Handlungsbedarf. Hier gibt der Innenminister Peter Beuth (CDU) in seiner Pressemitteilung keine Antworten auf die Frage: „wie will die Landesregierung ihre Polizisten/innen besser schützen?“.

Trotz der in vielen Bereichen „guten“ Zahlen mahnt Lars Maruhn, der Vorsitzende der DPolG Hessen, nicht zu übertriebener Euphorie:
„Wir dürfen weder das Dunkelfeld (Straftaten die nicht angezeigt oder bekannt werden) noch die Möglichkeit außer Acht lassen, dass aufgrund fehlender Beamter/innen und entsprechender Kontrollen, Straftaten und Täter nicht erkannt werden!“

Die polizeiliche Kriminalstatistik ist ein gutes Arbeitszeugnis für die Polizei in Hessen. Sie zeigt aber auch, dass es noch einige Bereiche gibt, in welchen noch einiges an Anstrengungen erbracht werden muss.
Dies ist nur mit entsprechendem Personal und einer guten Ausrüstung und Ausstattung möglich.

©AlexanderGlunz

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