Die Junge Polizei vertritt eine Vielzahl an Kolleginnen und Kollegen. Die Vergangenheit zeigte, dass diese mitunter ganz spezielle Themen haben, welche sie bewegen, beziehungsweise beschäftigen.
Daher kam schon im letzten Jahr der Gedanke im Landesvorstand auf, dass das Team der Jungen Polizei eigenständig Gespräche mit den Jugendorganisationen der Parteien des Hessischen Landtags führt.
Dies galt es, in diesem Jahr fortsetzen...
Am 18.09.2024, dem Tag des Respekts folgten Christian Habrecht (stellv. Landesvorsitzender) und Dominik Wildenhain (Landesjugendleiter) der Einladung von Sebastian Sommer (MdL) in den Hessischen Landtag, wo auch die Abgeordneten Dominik Leyh (MdL) und Maximilian Schimmel (MdL) dem Gespräch beiwohnten.
Alle drei Abgeordneten gehören der sogenannten Jungen Gruppe der CDU Landtagsfraktion an und verteilen sich auf unterschiedliche Resorts.
Vor Beginn des offenen Austauschs ließ es sich auch Herr Innenminister Roman Poseck nicht nehmen, zwischen zwei Terminen kurz “reinzuschauen” um sich nach “dem aktuellen Hauptthema” der Jungen Polizei zu erkundigen.
Die Antwort auf diese Frage lautete klar und deutlich: Der Rotationserlass.
Aufgrund der geringen Zeit an diesem Tag lud Herr Poseck die Junge Polizei nach einem kurzen Austausch über den Erlass zu sich in das Ministerium ein, um das Thema weiter zu vertiefen, das Für- und Wider abzuwägen und sich gegebenenfalls auch über Alternativen zu unterhalten.
Gegenüber den o.a. Abgeordneten der CDU legten Dominik und Christian nochmal ganz detailliert die Bedenken der DPolG in Bezug auf den Rotationserlass dar.
So sieht die DPolG neben einigen persönlichen Schicksalen, welche durch den Rotationserlass betroffen sind, auch eine deutliche Einbuße an Expertise, wenn zum Beispiel ein Kollege das Fachkommissariat oder eine Kollegin, nachdem sie endlich das Dienstgebiet kennt, die Dienststelle wechseln muss.
Klar ist auch, dass es sich in den wenigsten Fällen als schlecht erweist, mal seinen Horizont zu erweitern jedoch ist der Erfolg eines solchen Wechsels dann am größten, wenn er intrinsisch motiviert ist und nicht von außen aufgezwungen wird.
Unzufriedene Kollegen, welche sich regelmäßig in ein neues Tätigkeitsfeld einarbeiten müssen, um dann, nach fünf Jahren wieder auf null gesetzt zu werden, kann und darf sich der Dienstherr nicht erlauben, wenn er der Attraktivität des Polizeiberufs und der Arbeitsqualität der Hessischen Polizei Rechnung tragen möchte.
Die Bedenken stießen bei der CDU auf offene Ohren, wobei man sich hierbei nicht ein einfaches Abnicken, sondern vielmehr einen offenen Diskurs vorstellen sollte.
Dieser setzte sich sodann bei den Themen:
- Einstellungszahlen (bedingt durch die Attraktivität des Berufs)
- Der Qualität der Diensträume / Der Liegenschaften
- Der Ausstattung mit dem Elektroimpulsgerät (Taser)
- Aufgezwungenen/ verpflichteten “Sensibilisierungsveranstaltungen” fort.
Bei letzterem Thema verhält es sich aus Sicht der Jungen Polizei wie mit der zuvor angesprochenen “Horizonterweiterung”. Sicherlich ist es im Grundsatz nicht verkehrt, sich weiterzubilden bzw. sich Rucksackwissen anzueignen.
Eine Verpflichtung hierzu erscheint jedoch aus hiesiger Sicht in jedem Fall als untauglich, denn Gelerntes kann nur auf dem fruchtbaren Fundament der Freiwilligkeit einen langfristigen Ertrag liefern.
Dem Dienstherrn kommt hierbei die essenzielle Aufgabe zuteil, attraktive Angebote zur Verfügung zu stellen und jedem Interessierten uneingeschränkt die Teilnahme an dem Angebot zu ermöglichen.
Das Team der Jungen Polizei verließ am 18.09.2024 den Hessischen Landtag mit dem guten Gefühl, ein konstruktives Gespräch mit den Abgeordneten der CDU sowie Herrn Innenminister Poseck geführt zu haben.
Das macht Lust auf weitere Gespräche mit anderen Parteien und auch die freundliche Einladung in das Innenministerium wird von Seiten der Jungen Polizei nicht lange unbeantwortet bleiben.