23. August 2024

DPolG Kreisverband Wiesbaden

Der Rotationserlass schwächt die Polizei Hessen: Verlust von Expertise, Belastung der Familien und gestörtes Vertrauen!

Seit Monaten sorgt der Rotationserlass des Landes Hessen, der regelmäßige Versetzungen innerhalb der hessischen Polizei vorsieht, für erheblichen Unmut. Der Erlass bringt eine Reihe von Herausforderungen und Problemen mit sich, die aus Sicht der DPolG Wiesbaden sowie der betroffenen Kolleginnen und Kollegen dringend adressiert werden müssen, führt der Kreisvorsitzende Pascal Wagner aus.

1. Verlust von Erfahrungswissen und Expertise

Ein wesentlicher Kritikpunkt am Rotationserlass ist der Verlust von Erfahrungswissen und Expertise, der durch die ständige Versetzung von Beamten entsteht. Insbesondere in spezialisierten Einheiten und auf komplexen Sachgebieten ist es von größter Bedeutung, dass die Beamten über langjährige Erfahrung verfügen und ein tiefes Verständnis für die spezifischen Anforderungen ihrer Position entwickeln können. Durch häufige Wechsel verlieren wir wertvolle Kompetenzen, die nicht einfach durch andere Beamte ersetzt werden können.

2. Belastung für die betroffenen Beamten und deren Familien

Der Rotationserlass stellt eine erhebliche Belastung für die betroffenen Polizeibeamten und deren Familien dar. Häufige Versetzungen bedeuten nicht nur berufliche Umstellungen, sondern auch persönliche und familiäre Einschnitte. Insbesondere für Beamte mit Kindergartenkindern, schulpflichtigen Kindern oder pflegebedürftigen Angehörigen stellen die Versetzungen eine enorme Herausforderung dar. Sie müssen sich in neuen Umgebungen zurechtfinden, was oft mit einem hohen persönlichen und finanziellen Aufwand verbunden ist. Die daraus resultierende Unzufriedenheit kann langfristig zu einer verminderten Arbeitsmotivation und sogar zu einem Anstieg der Krankheitsfälle führen.

3. Beeinträchtigung der Einsatzbereitschaft und Effizienz

Die regelmäßige Rotation von Polizeibeamten beeinträchtigt auch die Einsatzbereitschaft und Effizienz der Polizei. Durch die ständige Einarbeitung neuer Kolleginnen und Kollegen in verschiedenen Dienststellen wird wertvolle Zeit und Energie aufgewendet, die andernfalls für die Bekämpfung von Kriminalität und die Gewährleistung der öffentlichen Sicherheit eingesetzt werden könnte. Besonders in Zeiten steigender Anforderungen an die Polizei und zunehmender Einsätze ist es kontraproduktiv, Ressourcen in immer wiederkehrende Einarbeitungsprozesse zu investieren.

4. Schwächung des Vertrauensverhältnisses zu Bürgern und Partnern

Ein weiterer Nachteil des Rotationserlasses ist die Schwächung des Vertrauensverhältnisses zwischen der Polizei und der Bevölkerung sowie zu anderen Behörden und Partnern. Vertrauen basiert auf Kontinuität und Verlässlichkeit. Wenn Beamte häufig die Dienststellen wechseln, fällt es schwer, langfristige Beziehungen aufzubauen und zu pflegen. Dies kann insbesondere in Regionen mit hoher Kriminalitätsrate oder bei sensiblen Aufgabenbereichen wie dem Opferschutz zu Problemen führen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Rotationserlass des Landes Hessen zahlreiche Nachteile für den Polizeiberuf mit sich bringt. Er schwächt die Fachkompetenz, belastet die betroffenen Beamten und ihre Familien, beeinträchtigt die Effizienz und Einsatzbereitschaft der Polizei und erschwert den Aufbau von Vertrauen zu Bürgern und Partnern. 

Wir fordern daher eine Überprüfung der Notwendigkeit des Erlasses. Eine Einzelfallentscheidung bleibt dadurch weiterhin unberührt. Es ist unerlässlich, dass die Polizei in Hessen auch in Zukunft stark und einsatzbereit bleibt, um den vielfältigen Herausforderungen unserer Zeit effektiv begegnen zu können.

 

Pascal Wagner
1. Vorsitzender  Kreisverband DPolG Wiesbaden 

 

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